IPK lädt Schülerinnen und Schüler zum Online-Talk „Crops4Future“ ein

Pressemitteilung des IPK

15.04.2021
Yannick Knösel (links) und Paul Dietz schauen sich Getreideähren an. Beide haben 2017 bei Jugend forscht mitgemacht und studieren heute. Foto: Grünes Labor/ Ute Linemann
Yannick Knösel (links) und Paul Dietz schauen sich Getreideähren an. Beide haben 2017 bei Jugend forscht mitgemacht und studieren heute. Foto: Grünes Labor/ Ute Linemann

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des LeibnizInstituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) suchen den direkten Austausch mit Schülerinnen und Schülern - das ist das Anliegen des Projekts „Crops4Future“. Per Online-Talk soll über die Produktion von Lebensmitteln, pflanzlichen Rohstoffen und aktuelle wie auch künftige Fragen rund um die Pflanzenforschung diskutiert werden.

Die Jugendlichen sind eingeladen, ihre Vision einer zukunftsfähigen Landwirtschaft mit kreativen Videos vor- und zur Diskussion zu stellen. Diese können spontan oder in vom IPK begleiteten Projektwochen entstehen. Parallel demonstrieren IPK-Expertinnen und Experten mit Einspielervideos ihre Motivation zur Forschung. Lernende und Forschende werden sich in der zweiten Jahreshälfte in online gestreamten Live-Talks austauschen und diskutieren.

Der bioökonomische Wandel nimmt immer mehr Fahrt auf und betrifft zahlreiche Bereiche. Ausgangspunkt der Bioökonomie jedoch ist die Landwirtschaft, denn Pflanzen sind unsere Lebensbasis. Sie ernähren und kleiden uns, wir verwenden sie als Medizin, Kosmetik und als Quelle erneuerbarer Energie, nachwachsender Roh- und Baustoffe. Doch das alleine reicht nicht: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben auch das Ziel, dass die Agrarproduktion künftig nicht nur sicherer und effektiver, sondern auch umweltschonender wird. Nur so erhalten wir unsere Lebensbasis und schützen die Artenvielfalt und das Klima.

Viele Akteure haben eigene Vorstellungen und Ziele, auf welchem Weg und mit welchen Mitteln dieser Wandel hin zur Bioökonomie umgesetzt werden soll. Was heute von Politik, Wissenschaft und Wirtschaft auf den Weg gebracht wird, ist morgen die Welt der nächsten Generation. „Aus diesem Grund finden wir es als Forschende wichtig, mit jungen Menschen über unsere Arbeit ins Gespräch zu kommen, Ideen auszutauschen und uns auch Kritik oder Lob anzuhören“, sagt Dr. Jens Freitag, Leiter des Projektes „Crops4Future“ und Leiter der Geschäftsstelle des IPK. „Umgekehrt möchten wir zeigen, welche entscheidende Rolle die Pflanzenforschung für die Umwandlung unserer Wirtschaft zu einer Bioökonomie einnimmt. Und vielleicht machen wir ja auch neugierig auf Forschung - Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sind immer willkommen!“

Bei „Crops4Future“ können Schülerinnen und Schüler deutlich machen, was ihnen beim Thema Klima- und Naturschutz sowie Ernährung wichtig ist und was das für die Landwirtschaft der Zukunft bedeuten könnte. Mit kreativen Videos sollen sie ihre Anliegen einem größeren Publikum vorstellen.

Die Expertinnen und Experten des IPK bekommen parallel die Gelegenheit, mit live kommentierten Snapshot-Videos ihre Arbeit vorzustellen. Dazu gehört die Vorstellung der Forschungsinfrastruktur des IPK Leibniz-Institutes mit der Genbank und der Pflanzenkulturhalle, mit deren Hilfe schon heute das Feld der Zukunft simuliert werden kann. Es geht jedoch auch um neue Züchtungsmethoden und Forschung für eine effizientere Nutzung von Pflanzennährstoffen, mit der der Düngemitteleinsatz reduziert werden oder sogar komplett entfallen kann. Im anschließenden moderierten Live-Talk geht es zwischen den Teilnehmenden um Fragen wie: Was kann, darf und muss Pflanzenforschung leisten? Welche Alternativen gibt es? Wie sieht eine gerechte Landwirtschaft aus? Kann Landwirtschaft künftig gleichzeitig ertragreicher und nachhaltiger sein? Auch Zuschauerinnen und Zuschauer können über ein Chat-Tool interaktiv Fragen und Impulse an die Runde übermitteln. Eng eingebunden in das Projekt ist auch das Grüne Labor Gatersleben. Ziel des Schülerlabors ist es seit Jahren, Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften – und ganz speziell auch die Pflanzenforschung – zu begeistern. „Wir haben hier nicht nur jahrelange Erfahrungen bei der Durchführung von Schülerprojekten, sondern unterhalten auch sehr gute Kontakte zu Schulen und interessierten Lehrerinnen und Lehrern. Damit unterstützen wir natürlich sehr gerne das Projekt ‚Crops4Future‘“, sagt Laborleiterin Dr. Ute Linemann. Seit 2019 beschäftigt sich das Grüne Labor gezielt mit dem Projekt „Die Landwirtschaft im Fokus von Schülern“, um Kinder und Jugendliche stärker für landwirtschaftliche Themen zu interessieren. „Da ist es nur konsequent, bei „Crops4Future“ mitzumachen“, sagt Dr. Ute Linemann. Sie hofft aber auch auf Impulse für die eigene Arbeit. „Dieses digitale Format ist auch für das Schülerlabor neu und kann zukünftig das Angebot erweitern.“ Vor allem Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II sollen mit dem Projekt angesprochen werden. Projektschulklassen erhalten für die Vorbereitung der Talk-Shows Anleitungsmaterial, um ihre skizzierte Vision einer nachhaltigen Landwirtschaft und Bioökonomie professionell, faktenbasiert und kreativ zu erarbeiten. Dazu gehören deshalb auch Anleitungen und Hilfestellungen für die Produktion der in den Talk-Events präsentierten Projekt-Videos. Ziel des Projektes ist es aber nicht nur, Bioökonomie bekannter zu machen. „Wir wollen auch die Relevanz von Wissenschaft und Forschung betonen und deren Wichtigkeit untermauern“, sagt Dr. Jens Freitag. Spätestens mit dem Aufkommen der „alternativen Fakten“ sei deutlich geworden, wie entscheidend eine auf realen Fakten basierende Argumentation ist. Unterstützt wird das Leibniz-Institut im Projekt „Crops4Future“ durch die Genius GmbH und Die Blattmacher. Beide sind unter anderem verantwortlich für das durch das BMBF geförderte Internetportal Pflanzenforschung.de. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt „Crops4Future“ als eines von 32 Vorhaben im Wissenschaftsjahr 2020/21 - Bioökonomie, die zum Ziel haben, die Bioökonomie-Forschung in zahlreichen interaktiven Veranstaltungsformaten in die www.ipk-gatersleben.de Öffentlichkeit zu tragen und sich mit Bürgerinnen und Bürgern über eine nachhaltige, biobasierte Wirtschafts- und Lebensform auszutauschen.

Projektleitung
Dr. Jens Freitag
Tel.: +49 39482 5427
freitag@ipk-gatersleben.de

Medienkontakt
Christian Schafmeister
Tel. +49 39482 5461
schafmeister@ipk-gatersleben.de

www.ipk-gatersleben.de